Beschreibung
SBB Dampflok A 3/5 613 die elegante Lady der Schweizer Dampfschiene
Wenn es eine Dampflok gibt, die man mit einem Zylinderhut und einem Taschenuhr-Tick-Tack in Verbindung bringt, dann ist es die A 3/5 der SBB – und die Loknummer 613 ist eine ihrer ganz vornehmen Vertreterinnen. Diese Dame aus der goldenen Ära des Dampfzeitalters war so etwas wie die First Class unter den Schnellzuglokomotiven – nur ohne Champagner, dafür mit ordentlich Dampf im Kessel.
Gebaut wurde die A 3/5 zwischen 1902 und 1922 von der renommierten Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik (SLM) in Winterthur. Insgesamt entstanden 111 Exemplare, die als moderne, leistungsfähige Maschinen für den schnellen Personenverkehr konzipiert waren. Sie waren die Nachfolger der etwas älteren A 3/4 und wurden dringend gebraucht – schliesslich wollten die Herrschaften damals pünktlich und stilvoll ans Ziel kommen.
Die A 3/5 war für Schweizer Verhältnisse ein ziemlicher Kraftprotz: Mit einem Dienstgewicht von über 100 Tonnen (inkl. Tender), 1’600 PS auf dem Papier und einer Höchstgeschwindigkeit von rund 100 km/h dampfte sie zügig durch das Land. Und ja, 100 km/h mögen heute nicht spektakulär klingen – aber Anfang des 20. Jahrhunderts war das für eine Dampflok fast schon Formel 1!
Die Lok 613 war eine Vertreterin der späten Serien, die bereits einige Verbesserungen gegenüber den frühen Maschinen aufwiesen. Besonders geschätzt wurden sie für ihre Laufruhe und die Fähigkeit, auch auf steileren Strecken nicht ins Schnaufen zu geraten – anders als mancher Fahrgast beim Aufstieg in den Speisewagen.
Das äussere Erscheinungsbild? Schwarzer Kessel, elegante Linien, kupferfarbene Leitungen – ein echter Hingucker auf jedem Bahnsteig. Und während die preussischen Kollegen oft ein wenig streng daherkamen, strahlte die A 3/5 so etwas wie charmante Gelassenheit aus. Schweizer Understatement auf Schienen, quasi.
Die A 3/5 blieb bis in die 1950er-Jahre im Einsatz – danach wurde es still um die schwarze Lady. Doch vergessen ist sie nicht. Heute lebt sie weiter – in Museen, in Modellform, und in den Herzen aller, die beim Klang einer Dampfpfeife ein bisschen Gänsehaut bekommen.
 
				















